Tief in ein Thema eintauchen

Louis Moser

Am 1. Juni 2025 ist Louis Moser zum DIZH Public Data Lab (PDL) gestossen. Er wird im Rahmen seines Doktorats einen Index der Mehrfachbenachteiligung für den Kanton Zürich entwickeln. Der Index ist eines von vier Leuchtturmprojekten des PDL.

Louis Moser hat am 1. Juni 2025 sein Doktorat in der Abteilung Geocomputation am Geographischen Institut der Universität Zürich (UZH) begonnen. Er wird fürs DIZH Public Data Lab (PDL) einen Index der multiplen Deprivation entwickeln. «Ich freue mich darauf, mich wieder einmal so richtig tiefgründig mit einem Thema zu befassen», sagt Louis.


Spass an geografischen Daten

Louis hat an der UZH Volkswirtschaftslehre studiert und mit dem Master abgeschlossen. «Schon während des Studiums habe ich mich viel mit sozialen Fragen auseinandergesetzt und meinen Fokus deshalb auf die politische Ökonomie und Entwicklungsökonomie gelegt», erzählt Louis. In seiner Masterarbeit ist er in Kontakt mit räumlichen Daten gekommen und hat gemerkt, dass ihm die Arbeit damit Spass macht. Danach war Louis während zwei Jahren beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in der Standortförderung tätig. «Ich habe dort für ein Mandat gearbeitet, das die Schweizer Wirtschaft bei grossen Infrastrukturprojekten im Ausland unterstützt.»

«Ich wollte vermehrt analytisch arbeiten, räumliche Daten einbeziehen und mich relevanten sozial(wissenschaftlich)en Fragen widmen.»

Louis Moser


Von der Entwicklung bis zur Anwendung des Indikators

Louis hat sich aus mehreren Gründen für das Doktorat entschieden: «Ich wollte vermehrt analytisch arbeiten, räumliche Daten einbeziehen und mich relevanten sozial(wissenschaftlich)en Fragen widmen.» Um den Indikator zu entwickeln, wird sich Louis mit Daten zu Einkommen, Bildung, Gesundheit, Beschäftigung, Lebensumfeld etc. und deren Gewicht für den Indikator befassen. «Alle diese Daten zusammenzubringen und dabei die Privatsphäre und den Datenschutz nicht zu verletzten, darin besteht die grösste Herausforderung», meint er. Er tausche sich dafür mit dem Statistischen Amt des Kantons Zürich aus und schaue, wie andere Länder ihren Index der multiplen Deprivation aufgebaut haben. Zu seiner Dissertation gehört auch, eine passende und kleinflächige räumliche Einheit für den Indikator zu bestimmen: «Einerseits werde ich den Indikator auf einem Raster mit Gitterzellen rechnen und dafür die Auflösung der Gitterzellen bestimmen. Andererseits werde ich den Indikator pro statistische Zone oder Quartier rechnen, um aktuelle administrative Grenzen zu berücksichtigen.» Schliesslich wendet Louis den Indikator, den er entwickelt hat, in ein oder zwei Fallstudien auf eine konkrete Fragestellung an.

Beispiel eines Index der Mehrfachbenachteiligung aus den UK (Quelle: Geographic Data Service (GeoDS.ac.uk), a Smart Data Research UK Investment: ES/Z504464/1.)

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